“Prometheus – Dunkle Zeichen” – Bildgewaltiger Blödsinn!

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Wenn Filme zu sehr gehypt werden, ist die Erwartungshaltung natürlich entsprechend groß. Wenn Ridley Scott dahinter steckt und der Film gleichzeitig als Prequel zur kultigen “Alien”-Saga angepriesen wird, erwartet man ein düsteren Science-Fiction-Film mit viel Horror, Spannung und Action. “Prometheus” hingegen bietet zwar einerseits beeindruckende 3D-Aufnahmen, aber auf der anderen Seite aber eine widersprüchliche, unsinnige Geschichte über die Suche nach göttlichen Schöpferwesen, eine Ladung unsympathischer Charaktere, keine originellen Monster und vor allem keine wirkliche Spannung. Scott versucht mit einer kontroversen Grundthematik zu punkten, verkennt aber, dass diese auch sinnvoll fortgeführt werden sollte und man schon mit etwas mehr Horror um die Ecke kommen muss, um sich bei den “Alien”-Filmen einreihen zu dürfen.

Inhalt

Ein Forscherteam entdeckt 2089 auf verschiedenen Höhlenmalerien unterschiedlicher uralter Kulturen auf der ganzen Erde die gleiche Sternenkonstellation und macht sich auf den Weg in die Ferne des Alls, wo sie diese Konstellation ausfindig machen konnten. Trotz der Skepsis vieler Mitglieder der Mannschaft findet man auf einem erdähnlichen Planeten tatsächlich Hinweise auf die sehr menschlichen Wesen, die nach Einschätzung der Forscher damals ihre DNA auf der Erde verteilten und so die Evolution in Gang setzen, die letztendlich im eigentlichen Abbild der “Schöpfer” resultierte: dem Menschen. Doch das düstere Höhlenlabyrinth auf dem fernen Planeten hat eine tödliche Wahrheit zu bieten.

Review

Die religiös geprägte Grundthematik hätte nicht unbedingt der schlechteste Anteil des Films sein müssen, doch wirklich schlau wird man nicht daraus. Fans und Macher werden einem jetzt klarmachen wollen, dass der Film ja gerade zum Nachdenken anregen will, aber das tut er auch nicht, zu unlogisch und inkonsequent sind die Schlussfolgerungen und die Entwicklung der Handlung. Doch daran krankt der Film nicht alleine, denn trotz guter Schaupieler wie Noomi Rapace, Michael Fassbender, Charlize Theron oder Guy Pearce will kein Charakter wirklich funktionieren und vor allem keine Identifikationsmöglichkeit bieten. So ist es einem schnell egal, ob einer der Charaktere überlebt oder was weiter mit ihm passiert. Vielleicht ist der Android noch der interessanteste Charakter, aber auch hier wird einem nicht klar, was sein Antrieb ist. Auch das Androidenthema wurde in Scotts Klassikern “Alien” und “Blade Runner” intelligenter umgesetzt.

Bei langweiligen Charakteren und einer nicht überzeugenden Handlung kann man natürlich noch versuchen, mit Optik und Atmosphäre zu punkten. Das ist bei der Optik auch großartig gelungen, seit “Avatar” habe ich nicht mehr einen so beeindruckenden Einsatz der 3D-Technik gesehen. Generell können Optik, Stil und Ausstattung überzeugen, aber das kann natürlich keinen zweistündigen Film am Leben halten. Womit wir bei der Atmosphäre wären. Vielleicht hätte man den Film nicht immer wieder als Prequel zu “Alien” ankündigen sollen, denn damit kann der Film sich in keiner Form messen. Trotz eines ähnlichen Szenarios will einfach nicht diese beklemmende Stimmung aufkommen, wirklich spannend wird es eigentlich während des ganzen Films nicht. Und Fans fieser Splatterattacken mit brutalen Monstern werden ebenfalls enttäuscht werden, die wenigen Monster sind recht unspektakulär und wirklich orginell töten können sie auch nicht.

Fazit

“Prometheus” ist also ein völlig zu Unrecht gehypter Film, der zu viel will, zu viel anreißt und letztendlich nichts konsequent durchführt. Fans der “Alien”-Reihe haben immerhin an vielen Stellen doch so manchen “Aha”-Moment, aber begeistert werden sie unterm Strich nicht sein. Hoffen wir mal, dass man nicht noch eine Fortsetzung dreht, die Medienpräsenz wird sicher dafür sorgen, dass Scotts Weltraumquark ein kommerzieller Erfolg wird.

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4 Kommentare

  1. Ich muss dir da komplett recht geben. Besonders bei dem Dutzend handlungssträngen die angerissen aber nicht zu Ende geführt werden, nervt es gewaltig am Ball zu bleiben. Selten so oft gedanklich abgedriftet bei einem Film.

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