“Wonder Woman” – Mit cooler Frauenpower zur Rettung von DC!


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Was Marvel kann, das können wir auch, dachte sich DC und siehe da, sie konnten es nicht. Zack Snyder drehte mit “Man of Steel” und “Batman v Superman” zwei übertrieben düstere, effektüberladene, melancholische Langweiler voller Pathos und ohne jegliche Selbstironie, trotzdem war er bis vor kurzem auch noch für den Superheldenkombifilm “Justice League” aktiv. In diesen ganzen Einheitsbrei stolpert fast unbemerkt “Wonder Woman”, ein Charakter, den man kaum ernst nimmt und entsprechend von der Verfilmung auch nicht viel erwartet hat. Doch ausgerechnet dieser Film präsentiert sich tatsächlich als bisher bester Film aus dem neuen DC-Film-Universum. Regisseurin Patty Jenkins schickt Gal Gadot, Connie Nielsen und Robin Wright mit so viel Frauenpower in den Ring, dass ihre männlichen Gegenüber wie Chris Pine oder David Thewlis dem kaum etwas entgegensetzten können.

Inhalt

Als Tochter der Amazonenkönigin (Connie Nielsen) wächst Diana (Gal Gadot) auf einer verborgenen Insel auf und wird dort zu einer Kämpferin ausgebildet. Doch als während des Ersten Weltkriegs der Pilot und Spion Steve (Chris Pine) vor der Insel abstürzt, mit einem Trupp Nazis im Schlepptau, begreift Diana, dass sie ihrer Aufgabe als Amazone nachkommen und der Menschheit beistehen muss. Für sie ist der Tag gekommen, an dem die finale Konfrontation mit dem Kriegsgott Ares bevorsteht. Doch mitten im Kriegsgeschehen muss sie sich immer mehr fragen, ob wirklich Ares hinter allem Grauen steckt oder die Menschheit es gar nicht wert ist, gerettet zu werden.

Review

Vielleicht hätte “Wonder Woman” ohne die TV-Serie aus den 90ern mit Lucy Lawless mit dem unsichtbaren Flugzeug und weiteren peinlichen Einfällen gar kein so schlechtes Image. Die Verfilmung zeigt, dass man mit dem einen Fuß in der Griechischen Mythologie und mit dem anderen im Schrecken des Ersten Weltkrieges tatsächlich eine gute Handlung um den Charakter spinnen kann. Es bleibt trotzdem ein Film, der typisch für DC eher zu Pathos als zu Selbstironie greift, aber trotzdem kommt er um einiges leichter daher als die sich viermal im Magen umdrehende Kost von Zack Snyder. Das liegt zum einen an Hauptdarstellerin Gal Gadot, die mit einer guten Mischung aus Naivität, Zielstrebigkeit und Kampfeslust den Hauptcharakter schnell als Identifikationsfigur etabliert. Zum anderen gelingt das Experiment, ein Frauenthema auch von einer Frau inszenieren zu lassen. Patty Jenkins setzt bewusst den Akzent auf die Überlegenheit der Frauen, hier entscheiden die Frauen, wann man kämpfen muss und wann ein Mann den nächsten Schritt machen darf. Das tut dem Film gut und hebt ihn damit auch vom Einheitsberei der “männlichen” Superheldenfilme ab.

Zudem funktioniert auch die Optik hervorragend, auf der einen Seite die paradiesische Insel, auf der anderen die düstere Welt der Menschen während des Ersten Weltkrieges. “Wonder Woman” bietet tolle Kampfszenen, vom Hauptcharakter mit originellen neuen Waffen durchgeführt, und trotzdem hier und da einen Moment des Augenzwinkerns, meistens der Konfrontation der Amazonenprinzessin mit der “realen” Welt geschuldet. Spannung, Action, Humor, hier stimmt die Mischung.

Ob “Wonder Woman” aber die ganze DC-Reihe retten wird, bleibt fraglich. Denn auch wenn Zack Snyder aus persönlichen Gründen den Regieposten von “Justice League” abgeben musste, ist seine Handschrift weiterhin unverkennbar, die zwar bei “300” und “Watchmen” noch revolutionär war, aber schon bei “Sucker Punch” nicht mehr wirklich überzeugen konnte. Ich gönne es aber einem unterschätzten Charakter wie “Wonder Woman”, dass er es geschafft hat, so viele Kinobesucher und Kritiker positiv zu überraschen. Jetzt sollte Hollywood sich doch sein weibliches Personal hinter der Kamera anschauen und ihnen mehr Chancen geben, gerne auch mit “männlichen” Themen. Wie man sieht, könnte das eine Frischheitskur für das Kino bedeuten.

Fazit

“Wonder Woman” ist die erst Kampansage an das MCU und zeigt, dass auch das neue DC-Universum nach den “Batman”-Filmen von Christopher Nolan einen guten Superheldenfilm auf die große Leinwand bringen kann. Mit geballter weiblicher Kraft vor und hinter der Kamera ist ein kurzweiliger Film gelungen, der bis zur letzten Minute zu unterhalten versteht.


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5 Kommentare

  1. Eine Vergewaltigung der griechischen Mythologie wie vor allem der Geschehnisse des ersten Weltkriegs und damit nicht zuletzt seiner Opfer… Gut, Mythologie ist bereits Fiktion, daher kann man daran ruhig weiter rumbasteln – Geschmackssache. Was den ersten Weltkrieg angeht: Mag sein, dass der Film nicht den Anspruch hat, historische Ereignisse faktengetreu widerzuspiegeln; fragt sich dann nur, warum man ausgerechnet einen so sensiblen historischen Rahmen wie den ersten Weltkrieg wählen muss und dann sogar soweit geht, historische Personen wie Ludendorf auftreten zu lassen… Pietätloser Crab – konnte ich mir nicht zuende anschauen…

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