Heinz Strunk – Der einsame Schamane…

Nun gut, Heinz Strunk hat nicht sehr viel mit Filmen zu tun, wahrscheinlich kennen ihn die wenigsten hier Anwesenden. Vielleicht ist mehr Lesern “Studio Braun” ein Begriff, aber auch das hat absolut nichts mit Kino, Filmen, Serien oder gar dem flimmerBLOG zu tun. Also warum dann einen Flimmer über ihn schreiben? Zum einen, weil er einfach lustig, kreativ und anders ist und zum anderen, weil er nun endlich doch in einem Film zu sehen ist!

Heinz Strunk ist eher der auditive Typ, als der visuelle. Zusammen mit Jacques Palminger und Rocko Schamon ist er “Studio Braun“. Durchgeknallte Typen, die einfach kranke Ideen in kurzen Hörspielsequenzen Leben einhauchen. Sei es der “HSV-Fan” oder der “Computerfreak”, jedes Stück ist ein Kleinod der subkulturellen Hamburger Sprachkultur. Durch depressiven Sprechgesang oder dreiste Wortaneinanderreihungen setzen die drei der Gesellschaft immer wieder den Spiegel vor die Nase und zeigen das Gesicht hinter dem… Gesicht.

Doch der Heinzer, wie ihn seine Fans in fast anbetungsvoller Liebe nennen, ist mehr als nur braun. Er selber schreibt sich die Finger wund, damit seine Lehren ein Publikum finden. Großen Medienanklang fand sein autobiografischer Popkultur-Roman “Fleisch ist mein Gemüse” (unlängst ist eine Verfilmung geplant…). Doch wer den wahren Ausdruck hinter den Worten des Wahlbrillenträgers Strunk in seiner höchsten Reinheit erleben will, der sollte sich das von ihm persönlich mit eigener Stimme gelesene Hörbuch kredenzen. In fast kindlicher Naivität trägt er dem Zuhörer Satz für Satz das große Ganze seines Werkes vor.

Sein Hörspiel “Trittschall im Kriechkeller”, mit dem er auch Live aufgetreten ist, proklamiert das einsame und trotzdem mit so viel Wärme seiner Mutter gefüllte Leben des Jürgen Dose. Aus seinen Lebenserfahrungen erkennen wir: “Das Leben ist schwer, doch man muss lernen, es zu meistern”. Auch hier verwöhnt uns Jürgen Dose alias Heinz Strunk alias Matthias Halfpape mit fast forderndem Sprechgesang und Reim(ver)gewaltigungen.

Doch nun endlich die Berechtigung für diesen Flimmer. Der Sprachpapst gibt sich die Ehre in einer Zelluloidfantasie. Neben seinen Kollegen Dirk Stermann und Christoph Grissemann, die nicht nur die Gemeinsamkeit haben, ihr Geschlecht auch im Namen zu tragen, betrachtet er die Ausweglosigkeit der Gefangenschaft. Nach einem Autounfall befinden sich die drei gefangen zwischen Bäumen in den Fängen ihres eigenen Kraftfahrzeugs. Werden Sie einen Ausweg finden? Kommt es zu Kannibalismus in seiner ursprünglichsten Form? Kann die menschliche Ethikvorstellung in einer solchen Situation überhaut noch dem Menschen dienlich sein? Erfahrt es, sofern wir das Glück haben und der Film jemals in ein Kino unseres Einflussbereichs kommt…

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