“Operation Walküre” – Cruise als deutscher Nationalheld


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Ich mag Tom Cruise einfach nicht und die Thematik ist für uns in Deutschland auch nicht gerade neu, aber trotzdem habe ich mir “Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat” angesehen. Der Film ist zwar mehr Popcornkino als Geschichtsunterricht, aber trotzdem nicht so extrem amilastig wie ich befürchtet habe. Mit einer Masse bekannter Stars, auch aus Deutschland, hat Regisseur Bryan Singer die interessante Thematik für das internationale Kino groß neu inszeniert. Der Film ist gut gemacht, aber irgendwie ist Tom Cruise als Stauffenberg eben doch zu glatt und cool, ein paar Ecken und Kanten hätten da sicher gut getan.

1944: Oberst von Stauffenberg kann sich nicht mehr der Nazi-Ideologie anschließen und dem Mann folgen, dem er einst die Treue schwor: Adolf Hitler. Zusammen mit anderen Offizieren plant er ein Attentat auf den Führer sowie eine raffinierte Strategie, um danach das deutsche Militär unter Kontrolle zu bringen und den Krieg zu beenden. Nachdem erste Versuche scheitern, scheint ein Sprengstoffattentat geglückt zu sein. Stauffenberg und seine Mitverschwörer versuchen jetzt, die Geschichte zu ändern…

15 Attentate hat es damals auf Adolf Hitler gegeben und doch ist das von Stauffenberg sicher mit das spektakulärste und das am besten durchdachteste. Man mag sagen, dass der Krieg ja ohnehin neun Monate später vorbei war und doch muss man sich vor Augen halten, wie viele Tote der Zweite Weltkrieg gerade in den letzten Monaten gefordert hat. Und wenn man wieder einmal sieht, wie knapp dieses Attentat doch misslungen ist und dass der Plan vielleicht wirklich das Ende des Krieges hätte bedeuten können, kann man sich nur schockiert wieder fragen, wie Hitler dieses Attentat damals überleben konnte.

Der Stoff ist sehr spannend, nicht umsonst wurde er in Deutschland schon diverse Male verfilmt. Somit kann einen die Verfilmung auch nicht unbedingt aus den Socken hauen, aber man sollte ihn auch nicht unbedingt schlecht reden. Was man hier geboten bekommt, ist ein spannender Thriller, der trotzdem so intelligent gemacht ist, dass er auch ein anspruchsvolleres Publikum erreichen dürfte.

Und doch finde ich es berechtigt, Kritik daran zu äußern, dass ein bekennender Scientologe wie Tom Cruise einen deutschen Nationalhelden spielen darf. Und auch Stauffenberg war lange Zeit ein Nazi, das sollte man nicht vergessen, er ist sicher aus deutscher Sicht ein Held, aber eben doch nicht so glatt, wie dieser Film ihn zeigt. Aber schon “Schindlers Liste” zeigte, dass deutsche Helden im Zweiten Weltkrieg in US-Filmen gerne so perfekt dargestellt werden, wie sie in Wahrheit gar nicht waren. Nicht falsch verstehen, sicher haben Oskar Schindler und Claus Schenk von Stauffenberg Großes geleistet, aber sie wirken in ihrer filmischen Perfektion einfach schon zu glatt, um realistisch zu sein. Manchmal machen einen Menschen seine Schwächen oft viel menschlicher und zeigen viel deutlicher, wie gut er wirklich ist, wenn er sich trotz dieser Schwächen so für eine gute Sache einsetzt. Allerdings ist es für den Film doch von Nachteil, dass diverse Drehgenehmigungen in Berlin für Originalschauplätze nicht erteilt wurden, denn der Film ist ansonsten sehr gut in Szene gesetzt.

Beeindruckend ist jedoch die Starriege, die für diesen Film verpflichtet wurde. Neben Tom Cruise, Kenneth Branagh, Bill Nighy, Tom Wilkinson und Terrence Stamp kann man auch deutsche Stars wie Thomas Kretschmann, Matthias Schweighöfer, Christian Berkel und Wotan Wilke Möhring in mehr oder weniger großen Rollen sehen.

Wer sich für die Thematik interessiert, wird sicher auch an diesem Film nicht vorbei kommen, aber ein Muss unter den Filmen zum Zweiten Weltkrieg ist er defintiv nicht.

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5 Kommentare

  1. Sie haben allen Ernstes die Erschiessung im Wald gedreht???
    Das haut dem Fass den Boden aus.

    Aber, dass das Attentat nicht erfolgreich war, das ist schon noch so?!
    Oder???
    Tom Cruise hat Hitler ermordet und die Welt vor dem Bösen errettet – und damit läuft der Durchschnittsamerikaner dann los…

    Nein, sag nichts…

    Ich werd ihn mir ganz sicher nicht angucken!

  2. is irgendwie schon ironisch das ein Scientology-Anhänger einen Attentäter auf Hitler spielt… also quasi einen gegner der diktatur und unterwerfung… hmm…

    mal ganz davon abgesehen das stauffenberg meiner meinung nach nich als held hätte dargestellt werden dürfen. Stauffenberg war ein Nazi! Er hat kein Attentat begangen weil er die Unterdückung und Ermordung der juden verurtelt hat, sondern weil er bemerkt hat, das Hitler einen aussichtlslosen Krieg führt! Er hat das nicht für die Unterdrückten getan, sondern für die deutschen Soldaten die Hitler im Begriff war zu verheizen…

    Meiner Meinung nach kein Held, sry…

  3. Ich kann zwar mit dem letzten Teil deines Comments nicht zu 100% überein stimmen, aber ansonsten sehr schön ausgedrückt und verdeutlicht, dass Stauffenberg kein deutscher Held war und somit mit diesem Film auch kein Stück Geschichte gerade gerückt wurde wie eine große deutsche und bis da auch seriöse Zeitung bei einer Ehrung von Tom Cruise behauptet hatte.

  4. Ja er war gut, er aber historischer Film sondern einfacher Thriller was eigentlich schade war insbesondere da er ja als Historisch nahe geplant war und jetzt so ein Thriller. Ich persönlich war enttäuscht sein Historische nähe verloren hat.

  5. Habe lange gezögert, mir den Film anzusehen und bin mir jetzt nicht sicher, ob sich’s gelohnt hat. Aber ich habe begriffen, warum die Stauffenberg-Nachfahren den Film so gelobt haben. Hier wird ein völlig unrealistischer Mythos dargestellt. Stauffenberg war zunächst überzeugter Nazi und hat entsprechend Karriere gemacht. Mit dem Attentat sollte die Grundlage für den nächsten deutschen, vom Adel geprägten, Obrigkeitsstaat gelegt werden. Kein Aufbegehren gegen Judenverfolgung u.ä. hat in diesen Kreisen stattgefunden. Und dann auch noch Tom Cruise… Nee, es hat sich nicht gelohnt !

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