“Splice” – Weder Fisch noch Fleisch


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Ähnlich wie das Wesen, um das es sich in dem Film dreht, so ist der Streifen selbst irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Einer interessanten Geschichte, welche aktuell in den Medien ist, zusammen mit einem kleinen Kammerspiel zwischen den zwei Hauptpersonen, steht wiederum ein 08/15-Finale und eine viel zu lieblose Umsetzung der gesetzten Ziele entgegen. Irgendwie wirkt alles recht lieblos, denn gerade beim Drehbuch wurde viel Potential verschenkt. So endet der Film um einen geklonten Menschen mit Pflanzen- und Tiergenen recht abrupt und gar untypisch im Vergleich zum restlichen Teil des Films. Schade!

Elsa und Clive sind zwei angesehene Chemiker, welche erst kürzlich mit Erfolg durch das Hinzufügen von Pflanzengenen eine neue Tierrasse erschufen. Doch sie wollen noch weiter gehen und neben den zwei Komponenten – Pflanzen und Tiere – eine dritte hinzufügen: menschliche DNA. Wider ihres Auftraggebers arbeiten sie an dem geheimen Projekt, doch es läuft alles aus dem Ruder. Sie haben das Wesen geklont, doch moralische Gewissensbisse verbunden mit dem Bestreben nach Ruhm verbieten es ihnen, das Wesen umzubringen. Sie halten es geheim, doch wie lange können sie es überhaupt geheim halten? Und können sie es kontrollieren?

Natali hat schon diverse interessante Filme gemacht und fast alle waren futuristische Kammerspiele wie “Cypher” oder “Cube”. Auch “Splice” reiht sich hier ein, kann sich aber in letzter Instanz nicht entscheiden, was es sein möchte. Während nicht nur das Wesen die Hauptrolle spielt, sondern gerade der graue moralische Bereich des Chemikerpaares in den Vodergrund gerückt wird, tut dies dem Film gut. So ist “Splice” kein neuer platter Alienhorror, sondern besitzt sehr viele ruhige Charaktermomente. Eine der besten Höhepunkte ist ohne Frage, wenn man aus der eigenen subjektiven Sicht als Zuschauer merkt, dass der eigene Eindruck über die Hauptpersonen ganz falsch war. Gerade die negativen Eigenschaften eines Menschen werden durch diese extreme Situation beleuchtet, jedoch wirkt vieles zu gehetzt. Die beiden Hauptfiguren, gespielt von Adrien Brody und Sarah Polley, gehören zu jener Sorte Figuren, mit denen man sich als Zuschauer nicht unbedingt identifizieren kann – was den Film um so interessanter macht – doch ihre Handlungen werden zu schnell zu extrem und damit zu unglaubwürdig dargestellt.

Die Special-Effects sind zwar durchgehend nicht gut genug, um das Wesen als real zu empfinden, wenn es denn mal komplett animiert ist, trotzdem sind die Effekte auch weit weg von “A Sound of Thunder” und Konsorten. Als das Finale vom Kammerspiel auf das Niveau eines x-beliebigen Horrorstreifens sinkt, nämlich mit Toten, einer lahmen Inszenierung und etwas Action, ist eh alles aus. Gerade von Natali hatte man da mehr Konsequenz im Erzählen erwartet.

Weder Fisch noch Fleisch, sondern “Splice”. Ein Streifen, der etwas mehr geworden ist, als nur stumpfer Horror, aber wegen der Anpassung an den Mainstream trotzdem nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird.

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2 Kommentare

  1. Ich mochte den Film, die Story war interessant und da es sich eben immer noch um einen Horrorfilm handelt, musste er am Ende auch auf diesen Level gehen, als reines Drama hätte er nicht funktioniert.

    Die Schauspieler spielen gut, das Konzept originell und neu genug, um zu überzeugen und die Mischung aus Horror, Drama und dem Konflikt, wie weit man in der Forschung gehen darf, geht auf.

    Natürlich ist das hier kein Meilenstein und hätte es auch nicht werden können, aber ich sehe den Film trotzdem als gut und gelungen an.

  2. Zuerst: Elsa und Clive sind Biologen! Und da sind keine Pflanzengene im Tier, es geht um Tierhybride.

    Positiv:

    Mir haben die schauspielerischen Leistungen sehr gefallen und auch, dass die Charaktere sehr ambivalent ausgelegt und nicht so stereotyp sind. Wie sich die Charaktere ändern, war zuweilen aber in der Tat ein wenig unglaubwürdig und ging zu schnell vonstatten.

    [spoiler] Dass Brody mit dem Ding geschlafen hat, ist absolut nicht glaubhaft gewesen. Zumal er auch noch Genetiker ist… [/spoiler]

    Auch für sehr geringes Budget waren die Effekte durchaus gut! Ich habe teilweise nicht gewusst, was alles animiert ist und was nicht. Tolle Mischung aus Maske/CGI, das Wesen sah nie wirklich unecht aus und wirkte lebendig.

    Technisch ist der Film nicht schlecht – optisch gut, darstellerisch gut.

    Negativ:

    Aus Biologiestudentensicht: Teilweise total hanebüchen und überhaupt nicht logisch. Jetzt mal ganz abgesehen von dem Wesen und seiner Entwicklung an sich, war auch die ursprüngliche Darstellung der Hybriden für mich jetzt nicht so ganz nachvollziehbar, wie die nun eigentlich zustande gekommen sind bzw. was sie nun eigentlich sind. Aber gut, das wird im Zweifelsfall einfach mal akzeptiert.
    ABER! Interessant waren angeschnittene Themen sicherlich, dennoch waren die wirklich nur ganz oberflächlich angekratzt; da wäre so viel mehr drin gewesen. Am Anfang wirkt es noch so, als ginge es um Bioethik, doch verflüchtigt sich nach einer Viertelstunde der Ansatz einer halbwegs ernsthaften Auseinandersetzung mit bioethischen Fragen völlig. Der Film setzt erst das Augenmerk auf die Thematik um Stammzellforschung etc., ohne auch nur irgendwie wirklich auf das Thema einzugehen bzw. was für Möglichkeiten und Gefahren diese Forschung bietet.
    Stattdessen nur ein “wir bauen illegal Monster, oh, es gerät außer Kontrolle”. Im Großen und Ganzen 1:1 die “Frankenstein”-Thematik, ohne kaum auf die derzeitige wissenschaftliche Situation einzugehen. Der Film, der anfangs noch so tut, halbwegs realistisch zu sein, wird irgendwann fast schon absurd.

    Auch die Aussage kommt letztlich doch sehr sehr unpräzise daher: Gentechnik ist irgendwie nicht so toll, weil es zu einer Katastrophe führt. Aber was nun eigentlich das Problem ist, bleibt unklar.

    Und was sind das für Genetiker? Machen dieses Ding aus Spaß an der Freude? Anfangs ging es darum, dass ein solches Wesen die Möglichkeit bieten könnte, Gene zu sequenzieren, die gegen viele schwere Krankheiten helfen könnten (wie auch immer). Aber die “Wissenschaftler” untersuchen dann nicht dessen DNA?! Irgendwann ist der Typ ganz veblüfft: “Oh, da ist doch Menschen-DNA drin!” Was zur Hölle habt ihr denn die ganze Zeit mit dem Ding gemacht?

    Wenn das Ganze nur als billiger Aufhänger für einen Horrorfilm gewesen wäre – okay. Aber als Horrorfilm taugt der Film meiner Meinung nach nicht; da war in keiner Szene irgendwas wirklich unheimlich oder schockend.

    Das Ende war dann wirklich ziemlich B-Movie-mäßig, was nicht ganz zum Rest passen will.

    Fazit:

    Trotzdem fand ich den Film nie wirklich grottenschlecht oder langweilig, aber er weiß wirklich nicht, was er will. Für einen Horrorfilm viel zu lasch, für eine Auseinandersetzung mit bioethischen Fragen viel zu oberflächlich und inkonsequent.
    Er ist wohl nur interessant, da man die beiden Protagonisten und deren Entwicklung spannend findet. Die Psyche der beiden (und ein wenig des Monsters) bleibt das Interessante an der Sache (wissenschaftlicher Drang vs. menschliche Psyche).
    Kann man sich mal ansehen, aber ist nichts Rundes und auf thematischer Seite leider recht enttäuschend.

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