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Ende letzten Jahres fand “Breaking Bad“, oft als beste Serie aller Zeiten reklamiert, nach fünf Staffeln ein Ende. Und dieses lässt den Zuschauer absolut befriedigt zurück – so sehr gelingt den Machern der heikle Balanceakt zwischen einem zu offenen und einem zu geschlossenen Ende. Zurück bleibt ein Gesamtwerk, welches in sich schlüssig ist und mit der Zeit immer mehr Fahrt aufgenommen hat. Obwohl die Serie stark storymotiviert ist und gerne mal kurz den Realismus vergisst, schafft sie großartige, weitgehend glaubhafte Charaktermomente und bietet eine Entwicklung, die in Serienform vermutlich niemals konsequenter ausgeführt wurde. Hier ein kleiner Rückblick nach dem Serienfinale.
Och nö, so Drogenkram und “Yo, Bitches!”-Gerede; muss nicht sein. Das dachte ich mir zumindest immer, als ich von “Breaking Bad” gehört habe. Doch der immer größere Hype, diverse Auszeichnungen und der wiederholt gehörte Terminus “beste Serie aller Zeiten” hat mich dann schließlich doch die Serie anschauen lassen. Und es hat sich gelohnt! Zunächst fand ich die Serie nur ganz gut, aber mit jeder Staffel hat sie mir besser gefallen, bis das Ende der 4. Staffel plötzlich derart spannend und fesselnd wurde, dass ich der Serie spätestens ab diesem Zeitpunkt nichts Geringeres als Großartigkeit zugestehen konnte.
Wer die fünfte Staffel noch nicht bis zum Ende gesehen hat, sollte die Spoilerklappe nicht öffnen!
SPOILER: Spoiler zeigen
Dass die Produzenten nicht gewusst haben, ob sie noch eine fünfte Staffel bekommen werden, merkt man deutlich: Das Ende der vierten Staffel endet in nahezu jedem Handlungsstrang derart großartig und abgeschlossen (“I won”), dass die fünfte auch ein wenig Aufbau betreiben musste, um wieder wirklich fesseln zu können. Aber das schafft sie, denn in ihren zwei Teilen bietet sie genau das, worauf alle seit Jahren warten: In der ersten Hälfte wird Walter White endgültig begraben und Heisenberg zum unangefochtenen Drogenkönig, der nun selbst seine Frau Skyler quält und bedroht. In der zweiten Hälfte kommt ihm dann endlich sein DEA-Schwager Hank auf die Schliche.
Die Serie ist meiner Meinung nach bemerkenswert konsequent: Im Gegensatz zu z. B. “Dexter“, wo fast jede Staffel der anderen gleicht und kaum Entwicklung stattfindet, ist diese in “Breaking Bad” permanent vorhanden und der eigentliche Grund für den Serienerfolg. So kommt z. B. Skyler schon früh hinter seine Aktivitäten und braucht nicht wie z. B. Debra aus “Dexter” 6 Staffeln. Aber das Großartige an der Serie ist sicherlich der Mut, die Hauptfigur bis zu einem Punkt zu treiben, an dem auch der letzte Zuschauer jegliche Sympathie verliert. Generell ist dieses Wechselspiel der Sympathien großartig: Anfangs findet man Walt als Figur noch ganz sympathisch und fragt sich, was dieser hohle, nervige Junkie mit seinen Asi-Freunden da dauernd soll; und auch Hank wirkt einfach nur wie ein übler Macho. Dies ändert sich im Verlauf grundlegend – obwohl jede einzelne Figur ihre Vorzüge und Schattenseiten hat, ohne platt schwarz oder weiß zu sein.
Kleinere Schwächen hat die Serie narürlich auch. Sie verzichtet trotz starker Charakterbezogenheit regelmäßig auf Authentizität zugunsten eines großen Effektes, auch sind einige Entwicklungen dann doch nicht ganz glaubhaft (wie kurz vor Hanks Fund auf Walts Toilette Walts Familie wieder fast an einem heilen Punkt angekommen ist). Dennoch war eigentlich immer die Handlungsmotivation jeder Figur nachvollziehbar und wirkte nie völlig an den Haaren herbeigezogen.
Das Ende wird vermutlich nahezu jeden zufriedenstellen: Hank braucht nicht lange, um auf Heisenberg zu kommen, sondern dies geschieht mit einem Paukenschlag. Die drittletzte Folge “Ozymandias” bildet dann den eigentlichen Serienhöhepunkt und -abschluss und ist wohl eine der besten Folgen der Serie: Sowohl Walter White als auch Heisenberg gelangen an ihr Ende; Heisenbergs Machenschaften werden publik, sein Geld wird geklaut, Walt muss seine Familie verlassen und Hank und sein Partner sterben. Ein kluger Schritt, dies nicht alles auf die letzten Minuten der Serie hinauszuzögern.
Die folgenden zwei Episoden geben einen schönen Epilog, der auch emotional zufriedenstellt: Folge 5×15 ist sehr ruhig und gibt ein schön nachdenkliches retardierendes Moment, und in der letzten Folge passiert zwar nichts mehr, was nicht zu erwarten war, aber alle Handlungsstränge werden gut geschlossen. Walt zeigt nach seiner Einsiedlerepisode Reue und Einsicht (“I did it for me” – Gänsehaut pur!), findet mit Skyler und Jesse einen emotionalen Abschluss, der nicht unrealistisch versöhnlich, aber auch nicht zu negativ ist. Er stirbt recht human: Weder muss Jesse ihn töten, noch muss er es selbst tun, auch stirbt er nicht qualvoll und einsam im Exil durch seinen Krebs. Jesse kommt frei, die Superbösen bekommen alle ihr verdientes Ende (an Todd darf Jesse Rache üben und Walt tötet den Oberfiesling mitten im Satz, wie der es mit Hank getan hat) und Walt hat sogar eine Möglichkeit gefunden, sein Geld an seine Kinder weiterzugeben.
Zu langweilig? Meiner Meinung nach nicht. Dieses dreistufige Ende (abgesehen vom etwas unglaubwürdigen Selbstschussanlagen-Gebastel) ist in meinen Augen perfekt. Es ist sehr emotional, ohne kitschig zu sein. Es ist weder zu negativ noch zu positiv. Es lässt genügend Spielraum für Spekulationen (Kann Jesse noch ein normales Leben führen, ohne geschnappt zu werden? Was ist mit der kettenrauchenden, nah am Alkoholismus stehenden Skyler? Wie ist ihre Beziehung zu Marie? Wie wird sich Walter Jr. entwickeln? Was passiert mit Walts Geld?), führt aber eigentlich alle wesentlichen Handlungsstränge zu einem logischen Ende. Die Serie schafft es sogar, Walt durch sein Elend und seine Einsicht in den letzten zwei Folgen wieder ein wenig Mitgefühl zuzugestehen. Welch Kunststück!
Da die Serie zum Glück nicht künstlich in die Länge gezogen wurde (siehe “Akte-X-Effekt”), bleibt ein stolzes Gesamtwerk, das in sich absolut schlüssig ist, spannend ist, mutige und konsequente Charakterentwicklungen und Sympathieverschiebungen bietet und schlicht verdammt gut gespielt ist. Hut ab! Nachdem man fünf Staffeln Hassliebe zu Walter White durchstehen musste, ist man fast ein wenig erleichtert, dass diese angenehme Qual nun vorbei ist.
Und diejenigen, die von der Welt von “Breaking Bad” nicht loskommen, können sich auf das Serien-Spin-off “Better Call Saul!” freuen, das noch dieses Jahr anlaufen soll!
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