Kurz kritisiert, Vol. 11: Von Grusel, Gaunern und Schwämmen!

Ich habe in den letzten Monaten so viele Filme gesehen, dass ich hier mal wieder paar etwas kürzer abhandeln muss, sie aber nicht unerwähnt lassen will. Die Kurzkritiken umfassen dieses Mal “The Gunman“, “The Gambler“, “Best Exotic Marigold Hotel 2“, “Sinister“, “Die Frau in Schwarz 2“, “X-Men 5 – Zukunft ist Vergangenheit (Rogue Cut)“, “Spongebob Schwammkopf“, “Kidnapping Freddy Heineken“, “Home“, “Paddington“, “Magic In The Moonlight” und “A Most Wanted Man“.

The Gunman
(UK/FR/ES 2015)
Sean Penn als Auftragskiller mit Gewissensbissen, der Jahre nach einem gelungenen Attentat in Afrika wieder dorthin zurückkehrt, sich aber plötzlich selber im Fokus von Killern wiederfindet und dann seine alten Partner aufsucht. Jasmine Trinca und Javier Bardem spielen gut, Penn übertreibt etwas mit seinen neu antrainierten Muskeln, aber insgesamt ist der Actionthriller spannend inszeniert, setzt aber eher auf Action als auf Thrill und Handlung.

The Gambler
(USA 2014)
Mark Wahlberg überzeugt als frustrierter, spielsüchtiger Dozent, der eigentlich aus reichem Hause kommt, aber sich nur lebendig fühlt, wenn er beim Spielen das Unmögliche versucht und dabei auch keinen Wert auf sein eigenes Überleben setzt. Ein absoluter Antiheld, den man eigentlich nur hassen kann, aber trotzdem bei jedem Absturz mitleidet. Rasant und spannend und gut gespielt, auch von den Nebendarstellern Brie Larson, John Goodman und Jessica Lange.

Best Exotic Marigold Hotel 2
(DE 2014)
Schade, die Fortsetzung hat zwar auch einigen Charme, kann aber nicht die Klasse des ersten Teils erhalten. Die Handlung der alten Damen und Herren, die in einem indischen Hotel einen neuen Sinn im Leben gefunden haben, wird nett fortgesetzt, aber wirkt meistens nur wie ein Neuaufguss ohne viele neue Ideen. Da hilft auch Neuzugang Richard Gere nicht, der die wieder gut besetzten Judi Dench, Maggie Smith, Bill Nighy und Dev Patel aber solide unterstützt. Ein dritter Teil muss aber nicht mehr sein.

Sinister
(USA/UK 2015)
Ich habe lange Zeit mehr keinen Horrorfilm gesehen, der mich so lange verfolgt hat wie “Sinister”. Extrem düster und atmosphärisch inszeniert, einerseits unglaublich brutal, aber doch eher mit dem Fokus auf Thrill als auf Blut. Ethan Hawke spielt einen Autoren, der mit seiner Familie in ein Haus zieht, wo ein Mord passiert ist und auf dem Boden eine Kiste voller grauenvoller Super-8-Filme entdeckt, in der Familien brutal ermordet werden. Getrieben von der Gier, ein vermisstes Mädchen aufzuspüren und den Fall für sein Buch alleine aufzuklären, beschwört er immer mehr das Böse hervor. Düstere Optik, fiese Musik und Soundeffekte, derbe Schockeffekte und vor allem die gruseligen Super-8-Filme lassen die Gänsehaut auch nach dem Abspann nicht verschwinden. Für Horrorfans tatsächlich mal wieder eine neue Grenzerfahrung, ohne geschmacklos zu werden.

Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes
(UK 2015)
Die Frau in Schwarz” war ein solider Horrorfilm, der mit guten Schockeffekten, gruseligen Bildern und jeder Menge Spannung punkten konnte. Eine runde Sache, aber natürlich musste man noch eine Fortsetzung hinterher schieben, in der eine Gruppe später während des Zweiten Weltkriegs dort untergebracht und von der Geisterfrau heimgesucht wird. Der zweite Teil bedient sich zwar der Elemente des ersten Teils, kann aber weder mit der Handlung, noch mit der Spannung überzeugen. Einfach ignorieren und hoffen, dass nicht noch eine Fortsetzung kommt.

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (Rogue Cut)
(USA 2014)
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit” war eine runde Sache, aber damals fiel ein Charakter der alten Filmreihe dem Schneidetisch zum Opfer: Rogue. Jetzt ist der “Rogue Cut” des Films erschienen, der in 17 zusätzlichen Minuten nicht nur Rogues Charakter wieder in die Handlung einfügt, sondern auch noch ein paar weitere Szenen hinzugefügt. Das macht den “X-Men”-Film nicht unbedingt besser, aber schaden tut es ihm auch nicht, er wird sogar etwas runder dadurch. Für Fans sicher ein Muss, aber wer die normale Version kennt, kann auch bei der bleiben.

Spongebob Schwammkopf: Schwamm aus dem Wasser
(USA 2015)
Ein zweites Mal kehrt Spongebob Schwammkopf auf die Kinoleinwand zurück und jagt nicht nur in seiner Zeichentrickwelt sondern auch in 3D-Form in unserer Welt einer gestohlenen Burger-Formel hinterher. Wer über Spongebob generell lachen kann, der kann auch diesen Film durchhalten, einige Gags zünden, andere verpuffen, insgesamt aber doch recht anstrengend. Also definitiv nur was für Fans!

Kidnapping Freddy Heineken
(UK 2015)
Die Entführung des Biermoguls Freddy Heineken 1983 machte damals eine Menge Schlagzeilen, jetzt wurde der Fall aus Sicht der Entführer spannend in Szene gesetzt. Neben Jim Sturgess, Sam Worthington und Ryan Kwanten kann vor allem Anthony Hopkins als Heineken punkten. Die Beweggründe und die Hilflosigkeit der Entführer lassen einen immer wieder wundern, wie diese überhaupt zu so einer Tat fähig waren. Gut gespielt und solide inszeniert.

Home – Ein smektakulärer Trip
(USA 2015)
Normalerweise halte ich bei jedem Film bis zum Ende durch, schon alleine, um eine sinnvolle Kritik schreiben zu können, aber dieser Animationsfilm über knuddelige, trottelige Aliens, die die Erde übernehmen war so anstrengend, dass ich nach einer halben Stunde aufgeben musste. Die Gags waren einfach zu blöd, der Film insgesamt einfach zu schrill und bunt. Vermutlich gehöre ich einfach nicht zur Zielgruppe, aber empfehlen würde ich den Film garantiert nicht.

Paddington
(UK/FR 2014)
Vermutlich müsste ich die beliebten Kinderbücher kennen, um den Film wirklich würdigen zu können, so kann ich den Erlebnissen eines sprechenden Bären aus Peru, der einen Forscher in London sucht und dann bei einer netten Familie unterkommt, nur bedingt etwas abgewinnen. Der Film hat auf jeden Fall seinen Charme und auch einige lustige Szenen, kann aber nicht auf voller Länge überzeugen. Nicole Kidman als böse Bärenjägerin hat ein paar amüsante Momente, auch der Rest der Schauspieler macht seine Sache gut. Für Fans des Bären sicher eine runde Sache, so nicht mehr als ein netter Zeitvertreib.

Magic In The Moonlight
(USA 2014)
Woody Allen kann mit seinen Charakteren nicht immer punkten, doch hier machen vor allem Colin Firth und Emma Stone ihre Sache sehr gut. In den 20ern soll ein berühmter Illusionist herausfinden, ob eine junge Dame tatsächlich über echte magische Fähigkeiten verfügt. Während er ihr nicht trauen will, aber immer mehr an seinem Verstand zweifelt und dann auch noch Gefühle für sie entwickelt, wird es für den gradlinigen Briten immer komplizierter. Der Film ist einfach sympathisch, kann mit seinen Darstellern und der netten Handlung punkten. Ein Wohlfühlfilm, der sicher kein Highlight ist, aber so zwischendurch mal ganz gut tut.

A Most Wanted Man
(DE/USA/UK 2014)
Philip Seymour Hoffman spielt in seiner letzten Filmrolle einen deutschen Agenten, der in Hamburg eine Verschwörung aufdecken will. Der Thriller ist mit Rachel McAdams, Willem Dafoe und Daniel Brühl auch in den Nebenrollen gut besetzt, die Darsteller machen ihre Sache gut und doch schafft es der Film nicht richtig, einen in seinen Bann zu ziehen und wirkliche Spannung aufzubauen. Die Handlung ist interessant, aber ein wirkliches Vermächtnis ist Hoffmans letzte Rolle vor seinem viel zu frühen Tod leider nicht geworden.

Bildergalerie (zum Vergrößern anklicken)


Verwandte Artikel

2 Kommentare

Kommentar hinterlassen