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Die zweite Staffel der anthologisch konzipierten “Fargo”-Serie widmet sich dem bereits in Staffel 1 mehrfach angeteaserten ‘Sioux Falls Massacre’ im Jahr 1979, also 27 Jahre früher. Somit stehen eine andere Geschichte, andere Lokalitäten und auch andere Darsteller sowie Figuren im Zentrum des Geschehens, wobei Patrick Wilson als junger Lou Solverson einen soliden Anker für den Fan der ersten Staffel bietet. Insgesamt ist auch die zweite Staffel durchaus gelungen, wenngleich die erste noch ein wenig mehr begeistern konnte.
Inhalt
1979, etwa Jahrzente vor dem Plot der ersten Staffel, ermitteln Polizist Lou Solverson (Patrick Wilson) und Schwiegervater Hank Larsson (Ted Danson) in einem kuriosen Verbrechen, in dem sich immer größere Spannungen zwischen einer kleinen Gangsterfamilie und einem großen Syndikat entwickeln, in die auch das Pärchen Ed (Jesse Plemons) und Peggy Blumquist (Kirsten Dunst) hineinschlittern …
Rezension
Die zweite Staffel demonstriert ein klares ‘different but same’: ungewohntes 70er-Flair, auch geographisch befindet man sich diesmal nun hauptsächlich in Luverne, die Farbgebung ist gelblich statt bläulich und es erwarten einen neue Konflikte. Doch die Zutaten der ersten “Fargo”-Staffel sind wiederzuerkennen: zynische Grausamkeiten im Schnee, ermittelnde Polizeiidealisten, plötzlich in einen sich zuspitzenden Kriminalfall verwickelte Zivilisten, die sich immer weiter in ihre Situation verstricken, einzelgängerische Killer und befeindete kriminelle Organisationen.
Erneut machen die Schauspieler ihre Sache wieder sehr gut. Hervorzuheben sind neben Patrick Wilson, der es als junger Lou Solverson wunderbar schafft, Artikulation, Mimik und Gestik von Keith Carradine (“Dexter”, “Deadwood”) zu imitieren, vor allem Kirsten Dunst und Jesse Plemons. Gerade Kirsten Dunst zeigt ihre Wandlungsfähigkeit und ist kaum wiederzuerkennen, so sehr geht sie in ihrer Rolle auf. Aber auch Jesse Plemons hat nichts mehr von seinem diabolisch-wahnsinnigen Charakter aus “Breaking Bad”. Erneut sind auch die Nebenrollen gut besetzt (gerade von Kieran Culkin hätte man gerne mehr gesehen).
Wieder bewegt sich die Geschichte um diesmal größer ausgestaltete Gangsterclans und spitzt sich zum Ende hin zu. Dabei wird erneut an Grausamkeiten nicht gespart, die wie in Staffel 1 oft mit schwarzhumorigem Unterton daherkommen. Man sieht nicht nur mehr von den Verbrechergruppen, generell beleuchtet die zweite Staffel die Vorfälle ein wenig breiter als die erste, was sich neben dem vergrößertem Handlungsort auch in mehreren Nebenplots zeigt.
Neben einer etwas anderen Visualität (Gelbstich, weniger Schnee, anderes Setting, andere Titelschrift und andere Musik) kommt neben dem Einsatz von Splitscreens ein weiteres neues und kontrovers diskutiertes Stilmittel hinzu: Die Thematisierung von UFOs (erstmals großartig eingeführt durch Jeff Waynes “Musical Version of the War of the Worlds”) lässt gerade in einer zentralen Szene Realität mit Unrealem miteinander verschmelzen, so dass der Zauschauer ein wenig irritiert zurückgelassen wird und sich einen Reim darauf machen muss, was das Gesehene denn nun bedeuten soll. Generell gelingt es jedoch auch abseits des UFO-Hypes hervorragend, die Zeitepoche in die Serie hineinzuarbeiten (Bruce Campbell als Ronald Reagan inklusive).
Trotz allem vermisst man gerade Martin Freeman, Billy Bob Thornton und andere liebgewonnene Darsteller der ersten Staffel. Doch obwohl die zweite Staffel blutfrisch mit komplett neuem Cast startet, wird man auch schnell mit der neuen Geschichte warm.
Aufmerksame Beobachter werden weiterhin kleine Verbindungen zur ersten Staffel entdecken: So ist neben der Tatsache, dass wir nun endlich erfahren, was es mit dem grausamen und brutalen Massaker von Sioux Falls auf sich hat, von dem Lou in Staffel 1 erzählt, auch Weiteres zu entdecken. So ist Lous Tochter natürlich Molly, aber auch der stille Indianer bekommt einen Twist zum Staffelende, der einen Bogen zur ersten Staffel spannt.
Und schließlich gibt es für einige Darsteller der ersten Staffel sogar einen kleinen Cameoauftritt. Vielleicht schon ein kurzer Teaser für Staffel 3? Anscheinend nicht, denn obwohl diese 2010 nach den Ereignissen der ersten Staffel angesiedelt sein wird, sollen wohl ausschließlich neue Figuren zu sehen sein. Man kann sich trotzdem darauf freuen!
Fazit
Auch Staffel 2 bietet ordentlich Atmospähre und Spannung, engagierte Darsteller und skurrile Figuren, schwarzen Humor und Gräueltaten in verschneiter Landschaft. Es fehlen einem zwar die liebgewonnenen Figuren aus der ersten Staffel, aber trotz anderer Zeit, Inszenierung und Geschichte fühlt man schnell die “Fargo”-DNA und kann ein weiteres Mal in den Fall eintauchen. Alles auf Anfang gesetzt und trotzdem erneut gelungen!
Ein Kommentar