Keyvan Sarkhosh vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik hat erstmals in einer Studie empirisch untersucht, wieso sich seit Jahrzehnten Leute cineastischen Müll wie “Sharknado”, “Braindead”, “Plan 9 From Outer Space” oder “Zombiber” angucken. Mit ‘The Asylum’ hat sogar eine Produktionsfirma, die jeden Blockbusterfilm schnell als Low-Budget-Trash nachdreht, das Trashfilm-Geschäft zu Geld gemacht. Die Ergebnisse der Studie sind ganz interessant.
Warum guckt man sich inhaltlich und inszenatorisch kaum zu unterbietende Filme an? Die Studie hat nachgewiesen: Nahezu alle Gucker sehen darin lustige Unterhaltung und nehmen die Filme keineswegs ernst, sondern gehen mit Ironie auf Distanz und sind sich des Schlechtseins des Schundfilms völlig im Klaren. Dabei ist das soziale Erlebnis ein zentraler Faktor am Spaßhaben beim Trashfilmgucken, so tauschten sich fast alle Teilnehmer anschließend oder währenddessen über den Film aus.
Interessant ist weiterhin, dass ca. 90 Prozent der Teilnehmer männlich und keineswegs Leute waren, die keinerlei Filmgeschmack besitzen, sondern oft enthusiastische Cineasten waren, die vom Einheitsbrei ausbrechen wollen und komisches Vergnügen durch Schundfilme erfahren. Bei den meisten Teilnehmern lag allgemein ein großes Interesse an Kunst- und Medien aller Art vor und sie waren überdurchschnittlich gebildet.
Na dann auf zum nächsten Trashfilm-Abend! Wobei ich sagen muss, dass ich da einen großen Unterschied sehe zwischen liebevoll gemachten, leider dennoch unfreiwillig mieserablen C-Movies (wie Ed Woods Kult-Müll à la “Plan 9 From Outer Space” oder Peter Jacksons Splatterfilme) oder den eiskalt bereits als Trash konzipierten und durchkalkulierten Filmen aktueller Studios (wie ‘The Asylum’ mit “Sharknado” und Co.). Bei letzteren finde ich das Seherlebnis dann doch eher nervig als lustig.
Quellen: Zeitonline.de / Mpg.de