Spätestens nach dem Cliffhanger am Ende der sechsten Staffel von “The Walking Dead” musste sich jeder Fan fragen, ob er der Serie wirklich noch weiter folgen will, nach der erste Folge der siebten Staffel erst recht, ist doch der Überlebenskampf in einer Zombiewelt nun endgültig unfassbarer Brutalität und fiesem Sadismus gewichen. Die Handlung wiederholt sich, die Charaktere nerven, die Serie macht einfach keinen Spaß mehr. Aber warum schaue ich dann doch noch weiter? Ganz einfach, ich bin seriensüchtig, wenn ich erst mal über eine Staffel dabei war, muss ich bis zum bitteren Ende weitermachen! Geht euch das genauso?
Es ist kein Geheimnis, dass Serien selten mit der Zeit besser werden, aber meistens reizt man alles solange aus, bis auch der letzte Fan verschreckt wurde. Damit bleibt die Serie selten positiv im Gedächtnis, egal wie gut diese am Anfang mal gewesen sein mag. Aber letztendlich steht es ja jedem Fan frei, aufzuhören, wenn er nicht mehr will, trotzdem fällt mir das extrem schwer. Ich mache sogar den Fehler, wenn mir Sommer- oder Winterpause der Serien etwas Luft geben, regelmäßig neue Serien anzufangen.
Wenn ich Serien verfolge, darf übrigens keine Folge fehlen, somit habe ich Serie wie “South Park” wirklich komplett bis zur aktuellen 20. Staffel die Treue gehalten, “Family Guy” bis zur laufenden 15. Staffel und bin auch bei “Supernatural” noch in der 12. Staffel dabei, obwohl keine der Serien noch den Unterhaltungsfaktor der ersten Staffeln hat. Aber hin und wieder ist eben doch wieder eine Folge dabei, die wieder Spaß macht.
Die meisten Horrorserien haben wie oben schon erwähnt bei weitem nicht mehr den Thrill vom Anfang, “The Walking Dead” könnte gerne mit der aktuellen siebten Staffel enden, “Fear The Walking Dead” kann auch in der zweiten Staffel noch nicht überzeugen, “The Strain” ist immerhin nur noch bis zur nächsten vierten Staffel ausgelegt und die Serienversion von “From Dusk Till Dawn” hat sich spätestens mit der dritten Staffel auch ins Ausseits geschoben.
Erschreckend ist auch, wie viele Superheldenserien es inzwischen gibt, hier habe ich immerhin eine Auswahl getroffen. “Gotham” macht tatsächlich in der dritten Staffel noch Spaß, “Agents of S.H.I.E.L.D.” hat spätestens seit dem Einführen des “Ghost Riders” in der aktuellen vierten Staffel den Gipfel der Sinnlosigkeit erreicht. Das “Defenders”-Projekt von Netflix ist nicht uninteressant, die beiden Staffeln “Daredevil” waren nicht schlecht, “Jessica Jones” war nicht ganz meins und “Luke Cage” sowie “Iron Fist” habe ich noch vor mir.
Ich freue mich auf die finale vierte Staffel von “Black Sails”, auch “Marco Polo”, “Masters of Sex” und “Bates Motel” sind noch sehenswert, sollten aber auch nicht mehr ewig weiterlaufen, bevor die Qualität sinkt.
Immerhin sind neben echten Highlights wie “Game of Thrones” im letzten Jahr auch weitere tolle Serien wie “Fargo”, “Ash vs. Evil Dead”, “Stranger Things”, “The Man in the High Castle” und “Westworld” hinzugekommen, wo ich mich tatsächlich auf die kommenden Staffeln freue.
Es ist schon erschreckend, wie schön es war, bei Serien wie “Californication”, “Haven”, “Under The Dome” oder “True Blood” endlich das Serienfinale erreicht zu haben, auch “Agent Carter”, “Hannibal”, “True Detective” und “Dexter” hätten vielleicht noch Potential gehabt, hätten aber auch noch schlechter werden können, “Boardwalk Empire”, “Narcos” und “Breaking Bad” waren insgesamt rund und sinnvoll abgeschlossen.
Als “Twin Peaks”-Fan warte ich natürlich sehnsüchtig auf die neuen Staffeln und hoffe, dass diese nicht so daneben gehen wie die “Akte X”-Neuauflage, die hoffentlich nicht weiter fortgesetzt wird.
Ich darf echt nicht zusammenrechnen, wie viele Stunden ich tatsächlich alleine bei den hier aufgeführten Serien verglotzt habe! Vielleicht haben ja andere “Betroffene” Tipps, wie man seine Seriensucht in den Griff bekommt und immerhin ein paar alte Serien von der Liste streicht.