Der neue Film von Denis Villeneuve (“Prisoners“, “Enemy“) steht seinen Vorgängern in Sachen beklemmender Atmosphäre und Spannung in nichts nach: Auch “Sicario” geht unter die Haut und bietet eine intensive und aufgrund der Grausamkeiten des mexikanischen Drogenkartells, aber auch beim Vorgehen der amerikanischen Einsatzgruppe, teils verstörende Thriller-Unterhaltung. Lange Zeit weiß man als Zuschauer wie auch die Hauptfigur nicht so recht, was man von den Ereignissen und den Methoden der Task Force nun halten soll. Bis zuletzt bleibt spannend, wie sich die Handlung und die Figuren weiterentwickeln. Weiterlesen
Monat: Dezember 2015
“Victoria” – Eindringlicher One-Take-Film aus Deutschland
Zieh dich warm an, “Birdman”! Denn aus Deutschland kommt ein Film, der nicht nur scheinbar, sondern tatsächlich in einem einzigen Take gedreht worden ist – und dieser ist auch noch stolze 2 Stunden und 18 Minuten lang! “Victoria” ist dabei jedoch nicht nur ein technisches und logistisches Meisterwerk, sondern überzeugt vor allem durch die authentischen Darsteller, die durchgehend glaubhaft bleiben und dafür sorgen, dass dieses kleine Abenteuer in den Berliner Straßen bei Sonnenaufgang eindringlicher ist als viele andere Filme. Weiterlesen
Kurz kritisiert, Vol. 13: Von Monstern, Wikingern und Boxern!
Zum Jahresabschluss folgen noch ein paar Kurzkritiken zu einigen Kinofilmen aus 2015, die ich erst jetzt schauen konnte und mich immerhin kurz noch dazu äußern möchte. Das sind dieses Mal “Sinister 2“, “Everest“, “Hitman“, “Escobar“, “Slow West“, “Mara und der Feuerbringer” und “Southpaw“. Weiterlesen
Christopher Nolan dreht Zweiter-Weltkrieg-Film “Dunkirk”
Christopher Nolan wird mit „Dunkirk“ das Science-fiction-Territorium verlassen und sich dem 2. Weltkrieg widmen. Die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte soll von einer riskanten Rettungsaktion von über 300.000 britischen, französischen, belgischen und niederländischen Soldaten aus der französischen Stadt Dunkerque handeln. Nolan will weitgehend Newcomer casten, spricht aber auch mit Mark Rylance, Kenneth Branagh und Tom Hardy. Drehbeginn – vor allen an Originalschauplätzen – ist Mai 2016; in die Kinos kommt der Film am 27.07.2017.
“Im Herzen der See” – Gelungener “Moby Dick”-Film!
Der Roman “Moby Dick” gilt in den USA als einer der Grundpfeiler amerikanischer Literatur, daher wurde der Stoff auch schon mehrmals verfilmt. Ron Howard geht mit “Im Herzen der See” einen neuen Weg, widmet er sich doch den Begebenheiten, die damals als Vorlage des Romans galten. Natürlich nimmt sich der mit Chris Hemsworth, Cillian Murphy, Ben Whishaw und Brendan Gleeson gut besetzte Film einige Freiheiten, wenn es um den Wahrheitsgehalt geht, das Ergebnis ist aber absolut gelungen, sowohl Handlung als auch optische und akustische Umsetzung können sich sehen lassen. Weiterlesen
“Arlo & Spot” – Pixars nicht so guter Dinosaurier!
Da hat Pixar mit “Alles steht Kopf” doch endlich mal wieder einen gelungenen Animationsfilm ins Rennen geschickt, da ist die gute Phase schon wieder vorbei, denn “The Good Dinosaur” ist leider nicht wirklich gut, zu schlicht und zudem zu sinnfrei ist die Handlung. Gerade für mich als Dinofan war dann auch dieser Film mit den Urzeitriesen alles andere als gelungen. Schade, anhand der gelungenen Landschaften erkennt man wieder die Fähigkeiten von Pixar, das kann aber den Plot und die vermurkste Grundidee nicht wieder wett machen. Zudem ist der deutsche Titel wieder komplett irreführend, wobei “Der gute Dinosaurier” auch nicht viel besser gewesen wäre. Weiterlesen
“Mr. Holmes” – Ian McKellen als alter Sherlock!
Kaum ein Buchcharakter wurde häufiger verfilmt als Sherlock Holmes, nicht zuletzt sehr gelungen in der Serie “Sherlock” und den Filmen von Guy Ritchie. Als “Mr. Holmes” spielt Ian McKellen hier eine 90jährige Variante, einen gebrochenen alten Mann, der von Senilität gezeichnet krampfhaft versucht, seinen letzten Fall zu rekonstruieren und sich daran zu erinnern, warum er seine Berufung als Meisterdetektiv an den Nagel gehängt hat. Das ist nicht unbedingt was für Krimifans, aber doch eine sehr interessante und vor allem gut gespielte Neuinterpretation des beliebten Stoffes. Weiterlesen
“Bridge of Spies” – Spannendes Kalter-Krieg-Drama!
Steven Spielbergs Erfolgszeiten liegen schon etwas weiter zurück, seine letzten Filme wie “Lincoln” oder “Gefährten” waren eher unscheinbar, doch “Bridge of Spies – Der Unterhändler” könnte ihn wieder rehabilitieren. Zusammen mit Lieblingsschauspieler Tom Hanks nimmt sich Spielberg eine interessante Geschichte aus dem Kalten Krieg und bringt diese als eine wirklich spannende Mischung aus Spionage-, Anwalts- und Geschichtsfilm auf die große Leinwand. “Bridge of Spies” ist ruhig und geht doch unter die Haut, zudem stellt sich der Plot einer Grundfrage, die auch heute noch brandaktuell ist: Wie sehr darf man das Gesetz beugen, nur weil man den Angeklagten nicht als einen der seinen ansieht. Weiterlesen