“The Revenant” – Beeindruckendes Rache-Epos!


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Bereits sechs Mal ist Leonardo DiCaprio bei den Oscars leer ausgegangen, obwohl er angesichts seiner schauspielerischen Leistungen schon lange einen verdient hätte. “The Revenant” wird dies hoffentlich endlich ändern, denn abgesehen davon, dass Regisseur Alejandro G. Iñárritu ein wirklich bildgewaltiges Epos geschaffen hat, hat DiCaprio für diesen Film wirklich alles gegeben und spielt einzigartig gut. Aber auch Tom Hardy, Domhnall Gleeson und Will Poulter machen ihre Sache sehr gut. Der Film ist spannend, überraschend und bewegend, schauspielerisch, optisch und aktustisch ein absolutes Highlight, mit dem das neue Kinojahr startet.

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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kommen sich Trapper verschiedener Nationen und Indianer immer wieder in den Rocky Mountains in die Quere. Der Trapper Hugh Glass kennt sich am besten aus, doch dann bringt ihn der Angriff eines Grizzlys fast um. Schwer verwundet versucht man ihn zu transportieren, aber das erscheint allen bald sinnlos. Glass wird unter speziellen Umständen zurück gelassen, die ihm noch einmal neue Kraft geben. Aus Rache kämpft er sich schwer verletzt durch die Wildnis.

“The Revenant – Der Rückkehrer” kann auf jeder Ebene punkten. Die Schauspieler geben alles unter den schweren Drehbedingungen, allen voran Leonard DiCaprio, der für seine Rolle nackt in Pferdekadaver schlüpfte, durch Schnee und Eis kroch und im bitterkalten Wasser mit den bloßen Händen Fische fing und aß. Aber das allein macht den Film nicht so großartig. Der Film haut einen optisch einfach um, alles ist so realistisch umgesetzt und mit wirklich bewegender Musik unterlegt. Noch nie wurde ein Bärenangriff filmtechnisch dermaßen gekonnt in Szene gesetzt. Aber auch inhaltlich versteht er jederzeit Spannung zu erzeugen und einen immer wieder zu überraschen. Die Handlung ist dramatisch, auch die Ausbeutung der Indianer durch die Siedler kommt nicht zu kurz.

Alejandro G. Iñárritu hat einen wirklichen Ausnahmefilm gedreht, der von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln vermag. Kalt, brutal und erbarmungslos! Völlig zu recht konnte er schon bei den Golden Globes absahnen, für die Oscars sei ihm Ähnliches vergönnt.

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Ein Kommentar

  1. Kein Zweifel, Handwerklich ist es ein äußerst gelungener Film: Fantastische Aufnahmen, super Soundkulisse (alleine die aller erste Kamerafahrt des Films ist wunderbar). Daher ist der eigentliche Hauptdarsteller dieses Films die Natur selbst – klasse eingefangen!!!
    Den Bärenkampf fand ich auch äußerst packend. Da wird nicht geschmust, da wird richtig zugelangt. Allerdings stirbt der Teddy dann doch ein wenig schnell…
    Di Caprio spielt zwar sehr gut, allerdings erschöpft sich sein Repertoire schon bald und so bleibt nur noch, ihn von Szene zu Szene kriechen, humpeln und vor allem – mal wütend, mal leidend, im Zweifel einfach beides: stöhnen und winseln zu sehen wie zu hören. GNNNNNAHHHHHAAARGG – Grunz, Grunz GRAAgnaaaaaöööh… usw. usf.

    So, nun SPOILERALARM!

    Di Caprio (also sein Charakter…) hätte eigentlich nicht nur einmal sondern gefühlt 30 Mal über die Klippe springen müssen! 8 Liter Blut im Zuge des Bärenwrestlings verloren, 8 Stunden im Eiswasserfluss plantschen, 8 Stunden halbnackt und mit klitschnassen Klamotten am Strand campen, einmal tatsächlich von der Klippe springen (gut, in einen Baum –> 8000 Knochenbrüche!), 8000 Wunden, die sich NIE infizieren, trotz widrigster hygienischer Bedingungen, dann noch der James Bond-Faktor: 8000 Pfeile, die ihn verfehlen. Und ganz nebenbei hätte er mindestens achtmal an Hunger und handelsüblicher Unterkühlung (also ohne wieder einmal ins Wasser zu hopsen, auf die gängige Methode: im „Trocknen“ Chillen) sterben müssen.

    Story? Nee Sorry. Eher simpel. Ok, straight forward kann auch ziemlich gut sein, aber leider gab es dann doch einige zu berechenbare Elemente. Beispiel: Er rettet Squaw und, oh Wunder, sie rettet ihn bzw. ihr Daddy verschont ihn. Weiter: 30 Leute rennen mit Fackeln in den Wald, um einem durch das Tal hallenden Schuss nachzugehen. Aber nur 2 Leute brechen auf, um einen ruchlosen Banditen dingfestzumachen, der noch dazu die nächsten x Monatslöhne der 30 Leute gemopst hat und diesen damit noch einen echten Anreiz bereitet, ihm hinterherzujagen. Aber nee, besser gemütlich Zuhause bleiben und Socken trocknen.
    Und dann der Klassiker aus jedem Horrorfilm: „Hey Keule, ich habe DIE Idee: Wir teilen uns auf. Ich rechts, du links!“ Und damit ist sofort klar, der Nette kriegt ein riesen L für Looser auf die Stirn gestempelt und wird über den Haufen geschossen. Der wird dann auch gleich noch skalpiert, damit beim Zuschauer auch wirklich und endgültig die Botschaft ankommt: Der Böse, das ist ein richtig Böser (Funktioniert! Ich bin nach wie vor so sauer, dass einem auch noch der Tod des Netten zugemutet wird, dass ich mich an dieser Stelle ausgiebig über die verhängnisvolle Horror-Film-Aufteilung beschwere…). Nagut, was macht Di Caprio derweilen? Der ist wie schon den ganzen Film über richtig sauer und kann seine Säure kaum noch steigern, also grunzt und schreit er wie gehabt herum und dem Bösewicht hinterher.

    Traurig ist eine der Botschaften des Films: Rache hält einen am Leben, nur um dann am Ende demütig in einen „Gott regelt das“-Gerechtigkeitssinn abzudriften. Wie bestellt wird der Böse dann vom Oberindianer fachmännisch filetiert.

    Was bleibt an Positivem? Genug, führt man sich den eigentlichen Kern des Films vor Augen: Eine Verbeugung vor der Macht und Imposanz der Natur (wie des Lebens an sich), vor ihrer Schönheit wie auch ihrer erbarmungslosen Gleichgültigkeit den Kategorien des Menschlichen Lebens gegenüber. Hass, Liebe, Rache? Was ist das schon. Gelungen bearbeitet ist hier die Fragestellung: Wo ist die Menschlichkeit in einer solchen Welt? Der eine wird zum Sauvage – die Menschen sind sich selbst Wölfe und hauptsächlich verantwortlich für ihr Leid, der andere wird zum Helfer in der Not (grandioses Schneeflockengelecke!).
    Fazit: Wunderbare Optik & Akkustik, die einen weiter oben genannte Punkte vergessen lassen. Aber den Oscar für den besten Film? Nee, besser nicht. Oscar für Di Caprio? Wenn’s sein muss.

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