“Honig im Kopf” – Til Schweigers Alzheimer-Vorstellung!


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Ich hatte wirklich erwartet, dass “Honig im Kopf” sich bei den guten Filmen von Til Schweiger wie “Barfuss”, “Keinohrhasen” oder “Kokowääh” einreihen würde, gerade auch aufgrund der positiven Presse, aber der Film selber hat mich dann doch sehr enttäuscht. Vor allem, wenn man kurz vorher “Still Alice” gesehen hat, ist es bitter, dass man hier eher eine Alzheimer-Verarsche als eine wirklich sinnvolle Auseinandersetzung mit der Krankheit zu sehen bekommt. Es ist nachzuvollziehen, dass Dieter Hallervorden am Set immer mal wieder nicht einer Meinung mit Schweiger war, Hallervorden spielt nämlich super, aber das Drehbuch verlangt von ihm eher, einen kompletten Vollidioten zu spielen als einen Alzheimerkranken. Leider voll am Thema vorbei!

Der alte Amandus leidet nach dem Tod seiner Frau an Demenz und richtet allerlei Schaden bei seinem Sohn, dessen Frau und seiner Enkelin Tilda an. Als sein Sohn ihn in ein Altersheim bringen will, haut Tilda mit ihm ab und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise mit ihrem Opa nach Venedig, dem Ort, der in dessen Gedächtnis wegen der schönen Erinnerungen noch am meisten präsent ist. Doch auf der Fahrt läuft vieles anders als geplant.

Ganz klar, eine nette Idee: Eine süße Enkelin hört von ihrem Doc, dass der demente Opa eine Aufgabe braucht und haut mit ihm kurzerhand ab, weil die vielbeschäftigten Eltern sowieso für sie und den Opa weder Zeit noch Verständnis haben. Aber warum Schweiger Hallervorden z.B. in den Kühlschrank pinkeln lässt, macht das ganze eher zu einer Farce. Hallervordens Charakter wirkt einfach nur bescheuert, oft ist einem nicht mal klar, ob er sich mit Absicht so doof anstellt – Alzheimer sieht anders aus. Schweiger selber spielt stoisch wie nie zuvor, als hätte er auf seinen eigenen Film keine Lust gehabt, Emma Schweiger ist inzwischen leider eher anstrengend als niedlich und Jeanette Hain kann man einfach nicht mögen.

Aber auch die Handlung funktioniert vorne und hinten nicht, hier ist es egal, wie oft teure Autos zerstört werden oder ob ein kleines Mädchen mit einem nackten Opa im Zug gesehen wird, in Schweigers Welt ist sowas lustig. Schade, normalerweise hatte er ein Händchen für den Wechsel zwischen schönen Komödien mit gutem Drama-Anteil und völlig zotigen Rohrkrepierern. Hier wäre eine Menge möglich gewesen, aber der Film ist einfach absolut unrund und mit fast 2,5 Stunden auch viel zu lang. Weniger Splapstick, bessere Charaktere und eine kürzere, rundere Handlung hätten dem Film gut getan. So ist leider nur Dieter Hallervorden sehenswert.

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