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Zuletzt war es Kenneth Branagh, der mit seiner Neuauflage von Agatha Christies Klassiker “Mord im Orient-Express” den Kultdetektiv Hercule Poirot fürs Kino wiederbelebte, doch die BBC schlägt mit seinem Dreiteiler zum Krimi “Die Morde des Herrn ABC” eine völlig andere Richtung ein. John Malkovich spielt Poirot als alten Mann, in England gestrandet, von der Polizei gehasst und lange Zeit nach dem letzten erfolgreichen Fall. Der Detektiv ist alt, müde und doch mit dem gleichen Ehrgeiz und Spürsinn wie früher. Die Neuauflage ist düster und brutal, das typische Schmunzeln für den schrulligen Ermittler bleibt hier völlig aus, das macht die Mini-Serie durchaus interessant. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit “Ron Weasley” Rupert Grint, der hier den jungen Polizeichef vom Scotland Yard spielt.
Inhalt
Die besten Zeiten von Hercule Poirot (John Malkovich) liegen weit zurück, doch als er immer wieder seltsame Briefe von einem “ABC” erhält, ist sein Spürsinn erneut geweckt. Die Briefe sind kryptisch, persönlich und ihre Bedeutung lange unklar, bis eine Mordreihe startet. Während Scotland Yard und vor allem der junge Chefinspektor (Rupert Grint) Poirots Warnungen lange nicht ernst nimmt, versucht dieser, den Mörder selber zur Strecke zu bringen und folgt dessen Hinweisen zu den nächsten potentiellen Opfern. Doch während Poirot immer etwas zu spät kommt, stellt er noch etwas anderes fest: Alle Morde scheinen einen Bezug zu seinem eigenen Leben zu haben, der Mörder scheint also einen persönlichen Bezug zu ihm zu haben!
Review
Wer einen lustigen Krimi mit einem kauzigen Meisterdetektiv erwartet, der ist hier völlig falsch. Wer einen spannend und düster inszenierten Krimi sehen möchte, der sollte diesem Dreiteiler durchaus eine Chance geben. Der Fall läuft nicht nach dem typischen Muster, das macht ihn immer wieder überraschend, zumal er den Zuschauer gekonnt mehrfach in die Irre führt. Das Setting und die Optik passen perfekt zur Handlung, auch das Bild eines alten, ausgestoßenen Poirots, der einerseits müde ist, andererseits seinen Erfolgen nachtrauert, ist durchaus interessant und von John Malkovich passend in Szene gesetzt. Auch Rupert Grint darf als brummeliger Inspektor mal in eine untypische Rolle schlüpfen, die er aber gut auszufüllen vermag. Etwas übers Ziel hinaus ist der Versuch, Poirots geheime Vergangenheit in Belgien vor seinen Erfolgen als Ermittler zu offenbaren. Dieser Teil will sich nicht so ganz harmonisch einfügen.
“The ABC Murders” ist trostlos und bitter, mitunter recht brutal und alles andere als amüsant, aber trotzdem spannend und unterhaltsam. Ein netter Krimi für einen kalten Winterabend.
Fazit
John Malkovich gibt einen alten Poirot, der eigentlich jegliche Freude am Leben verloren hat und doch allen Widrigkeiten zum Trotz seinem Spürsinn folgen muss. Ein interessanter Ansatz in der Masse der Poirot-Verfilmungen.