“Die Verlegerin” – Spielberg und die Freiheit der Presse!


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Es ist sicher kein Zufall, dass Steven Spielberg zusammen mit den Stars Tom Hanks und Meryl Streep gerade jetzt einen Film in die Kinos bringt, in dem es um den Presseskandal in den 70ern, als die Washington Post und andere Verlage brisantes Material zum Vietnamkrieg in die Finger bekamen und die US-Regierung versuchte, die Veröffentlichung zu verhindern. Wenn auch nicht unbedingt Intelligenz an erster Stelle steht, so zeigt auch dieser Film deutlich die Parallelen zwischen Donald Trump und Richard Nixon, wenn es darum geht, die gegebene Macht zu überschreiten und sich mal eben über alle Grundsätze der Pressefreiheit hinweg zu setzen. “The Post” ist ein spannender Zeitungsthriller und nicht zuletzt fast schon ein Prequel zu “Die Unbestechlichen”, dem Film über die Watergate Affäre mit Robert Redford und Dustin Hoffman. Bevor Spielbergs nächstes Popcorn-Event “Ready Player One” in wenigen Wochen in die Kinos kommt, zeigt er noch mal, wie gut er auch “kleine” Filme in Szene setzen kann.

Inhalt

Katharine Graham (Meryl Streep) ist in den 70ern nach dem Tod ihres Mannes zur ersten Verlegerin einer Zeitung in den USA geworden. So wird sie von vielen Männern aus dem Vorstand auch nicht wirklich ernst genommen. Doch dann stolpern Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) und Redakteur Ben Bagdikian (Bob Odenkirk) darüber, dass die Konkurrenz, die “New York Times” ein tausende Seiten umfassendes Dossier darüber besitzen soll, dass der US-Führung schon lange bekannt sein soll, dass der Vietnamkrieg keine Chancen auf einen Sieg hat und in erster Linie wegen drohendem Gesichtsverlust weiter jeden Tag amerikanische Leben fordert. Als auch die “Post” in den Besitz der Dokumente kommt, hat die US-Regierung die “Times” bereits angeklagt und mit Schließung gedroht. Die Reporter und auch ihre Verlegerin geraten so in eine Zwickmühle, ob sie das brisante Material trotz der drohenden Konsequenzen veröffentlichen sollen.

Review

Wie man zuletzt in “Spotlight” sehen konnte, können Filme über Zeitungen und die Arbeit von Reportern durchaus spannend sein, so ist es auch mit “Die Verlegerin”. Dass hier zudem noch Steven Spielberg hinter und Meryl Streep, Tom Hanks, Sarah Paulson, Bob Odenkirk, Bruce Greenwood, Alison Brie und Jesse Plemons vor der Kamera aktiv sind, wertet den Film natürlich noch weiter auf. Spielberg bohrt den Finger ganz bewusst in eine Wunde, die seit der Präsidentschaft von Donald Trump wieder extrem schmerzt, schließlich sind “Fake News” und die verbalen Entgleisungen des US-Präsidenten in Richtung der Presse, die nicht seine Meinung wiedergibt, allgegenwärtig. Für den Film verwendete man originale Tonaufnahmen Nixons, deren Stil auch von Trump hätte kommen können. Dass ausgerechnet Meryl Streep die Hauptrolle spielt, die vor gar nicht allzu langer Zeit nach kritischen Äußerungen auch in den Fokus Trumps geriet, ist daher sicher auch kein Zufall. Der interessante Fall wäre an sich schon interessant genug gewesen, um ein gelungenen Film draus zu machen, doch die Parallelen zur Gegenwart zeigen mal wieder, dass Steven Spielberg schon ganz genau weiß, welchen Stoff er wann am besten auf die Leinwand bringen kann und dass dann sogar ein Blockbuster wie “Ready Player One” kurz warten muss.

Dass Tom Hanks mal wieder großartig spielt, war zu erwarten, doch vor allem Meryl Streep hat die Nase vorn und überzeugt voll in der Rolle der starken Frau, die in einer von Männern dominierten Welt ihre Rolle sucht und ihre ganze Unsicherheit letztendlich ihrer Überzeugung und Stärke opfert, um das richtige zu tun und endlich zu realisieren, dass sie die Chefin ist und sich nicht ständig bevormunden lassen muss. So spielt Spielbergs Film auch die Emanzipation eine ganz große Rolle, wenn auch nicht ganz so wie das Thema Pressefreiheit.

Der kurze Epilog des Films, der noch mal kurz daran erinnert, dass es letztendlich auch Journalisten der “Washington Post” waren, die Nixon in der Watergate-Affäre letzendlich doch das Amt kosteten, nachdem er die Zeitung nach diesem Skandal boykottierte, woe er nur konnte, rundet den Film perfekt ab und macht ihn zu einem der besten Zeitungsthriller überhaupt, der trotz eines eigentlich recht drögen Themas so spannend rüberkommt, wie es eben doch nur Steven Spielberg hinbekommt.

Fazit


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